Der Jahreswechsel ist der perfekte Zeitpunkt, um auf die vergangenen 12 Monate zurückzublicken, zu reflektieren und natürlich auch, um Intentionen für das kommende Jahr zu setzen.

Wir sprechen dabei nicht von gut gemeinten Vorsätzen, die spätestens Anfang Februar wieder vergessen sind. Und klar: Um schlechte Gewohnheiten abzulegen, müssen wir nicht auf den 1. Januar warten. 

Trotzdem – der Jahresanfang ist eine gute Gelegenheit für einen Check-in mit dir selbst und gegebenenfalls für eine kleine Kurskorrektur. Genau hier kommen Intentionen ins Spiel. Die können dir nämlich helfen, dein Leben bewusster zu gestalten, anstatt einfach nur ein Jahr ins nächste fließen zu lassen.

Das Problem mit Neujahrsvorsätzen

Intentionen, Vorsätze…ist das nicht sowieso ein und dasselbe?

Nicht ganz. Klassische Neujahrsvorsätze sind meist stark auf die Zukunft ausgerichtet. Oft sind sie außerdem mit einem Verzicht oder einer ähnlichen Anstrengung verbunden. Sie entspringen in der Regel der Annahme, dass es irgendwo in unserem Leben einen Mangel oder eine Schwachstelle gibt.

Intentionen sind dagegen weniger strikt und limitierend, ganz im Gegenteil. Sie gehen viel tiefer und verbinden uns mit dem, was wir oft als unsere „Wahrheit“ oder „Berufung“ bezeichnen. Eine Intention – die Yogis sprechen von Sankalpa – gibt uns den Rahmen, um absichtsvoll zu handeln. Vor allem aber sind Intentionen keine Regeln oder Vorschriften. Denn genau daran scheitern so viele Vorsätze. Niemand befolgt schließlich gerne Regeln. 

Vielleicht lässt sich der Unterschied am besten so beschreiben: Vorsätze kommen aus dem Verstand, Intentionen aus dem Herzen. 

Intentionen setzen in 3 Schritten

Jetzt aber konkret – so setzt du Intentionen, von denen du wirklich etwas hast:

Schritt 1: Hör auf dein Innerstes

Der Schlüssel, um herauszufinden, was dir wirklich am Herzen liegt: Stille. Nimm dir also Zeit und horch ohne Ablenkungen in dich hinein. Vielleicht möchtest du dazu meditieren. Auch Schreiben kann hilfreich sein, um einen klaren Kopf zu bekommen – lass deine Gedanken einfach frei fließen.  

Schritt 2: Fass dich kurz

Eine wirkungsvolle Intention ist kurz und schlicht. Ein Beispiel wäre etwa der Wunsch, in jedem Moment präsent zu sein. Nimm dir außerdem nicht zu viel vor – eine oder zwei reichen vollkommen aus. Und noch ein Tipp: Intentionen sind etwas sehr Persönliches. Deine müssen also auf keinen Fall so aussehen wie die von anderen!

Schritt 3: Halte deine Intentionen schriftlich fest 

Um Verbindlichkeit zu schaffen und deine Intentionen noch konkreter zu machen, schreibst du sie am besten auf. Formuliere also einen simplen, präzisen Satz in der Gegenwartsform oder such dir einen Begriff aus, der deine Intention auf den Punkt bringt – zum Beispiel: „Ich bin gesund und voller Energie“. Diesen Satz kannst du dir wie ein Mantra innerlich immer wieder vorsagen.

Von der Intention zur Praxis

Wie geht es nun weiter? 

Intentionen alleine reichen schließlich nicht aus, um echte Bereicherung in dein Leben zu bringen. Vielmehr sind sie mit einer regelmäßigen Praxis verbunden. Überleg dir also, wie du deinen Alltag ab sofort im Einklang damit gestalten kannst. Mach dir auch Gedanken darüber, in welchen Situationen du sie ganz besonders brauchen könntest.

Ein paar Anregungen 

Meditationen und Visualisierungen können dir helfen, die Verbindung zu deinen Intentionen immer wieder aufzufrischen. Du kannst auch Klebezettel schreiben oder einen täglichen Alarm auf deinem Handy setzen. Auf diese Weise wirst du sie mit der Zeit verinnerlichen.

Denn Intentionen sind keine Ziele, die einmal erreicht werden und damit abgehakt sind. Wenn du sie aber Schritt für Schritt in deinen Alltag einfließen lässt, können sie dir helfen, ein zufriedeneres, erfüllteres und bewussteres Leben zu führen – ob zum Jahresanfang oder jedem beliebigen anderen Zeitpunkt.