4 Tipps für mehr Erdung und Präsenz in unruhigen Zeiten

„Erdung“ und „geerdet sein“ sind Begriffe, die für so manchen vielleicht ein bisschen neumodisch oder sogar esoterisch klingen. 

Dabei bedeutet Erdung eigentlich nichts anderes, als dass wir mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen und uns nichts so leicht aus der Bahn wirft. Wortwörtlich, aber genauso gehören dazu natürlich mentale und emotionale Stabilität. Geerdet zu sein bedeutet, auch in turbulenten Zeiten bewusst im Hier und Jetzt zu sein und präsent zu bleiben, auch wenn es schwerfällt.

Diese Bodenhaftung ist also gerade in unserer heutigen Welt, in der wir von Eindrücken überschüttet werden und alles ständig im Wandel ist, extrem wichtig – und leicht zu verlieren. 

Wie du mangelnde Erdung erkennst

Woran erkennst du nun, dass es dir an Erdung fehlt? Das kann bei jedem ein bisschen anders aussehen. Trotzdem gibt es einige typische Anzeichen dafür, dass du gerade etwas mehr Erdverbundenheit brauchen könntest. Hier ein paar Beispiele:

  • Du bist geistesabwesend und zerstreut
  • Du fühlst dich unruhig und rastlos – innerlich und äußerlich
  • Du neigst zum Grübeln und Gedankenwälzen
  • Kleinigkeiten reichen aus, um dich zu verunsichern
  • Entscheidungen zu treffen fällt dir schwer
  • Du bist gestresst und überfordert
  • Du verlierst dich in Tagträumen

All diese Anzeichen kann man vielleicht so zusammenfassen: Du hast das Gefühl, nicht im Gleichgewicht zu sein.

Energie im Ungleichgewicht

Wo wir gerade von Gleichgewicht sprechen – aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist fehlende Erdung ein Zeichen dafür, dass deine Yin- und deine Yang-Energie im Ungleichgewicht sind, genauer gesagt ein Überschuss an aktiver Yang-Energie besteht. Die ruhige, passivere Yin-Energie ist dagegen im Mangel.

Und aus ayurvedischer Perspektive bedeutet zu wenig Erdung ein Zuviel an Vata-Energie – diejenige der drei Energien im Ayurveda, die mit dem Element Luft verbunden wird. Dazu passt übrigens auch der Ausdruck, mit dem wir im Deutschen manchmal ein ähnliches Gefühl beschreiben: „durch den Wind zu sein“.

Um die Balance wiederherzustellen, hast du verschiedene Möglichkeiten:

4 praktische Tipps für mehr Erdung

1. Erdende Yogahaltungen

Yoga ist ein ausgezeichneter Weg, um sich wieder mit der Erde zu verbinden. Pass also deine Yogapraxis mit den richtigen Asanas an: Vor allem stehende Haltungen wirken sehr erdend – zum Beispiel die Baumhaltung, die dich buchstäblich mit der Erde unter deinen Füßen verwurzelt. Das Gleiche gilt für Hüftöffner sowie alle Asanas, bei denen du viel Kontakt zum Boden bzw. zur Matte hast, so wie etwa die Haltung des Kindes oder auch die Totenhaltung Shavasana. Außerdem gilt: Statt zu viel Flow lieber ein paar Atemzüge länger in den Haltungen verweilen.

2. Mentales Verwurzeln

Das bereits angesprochene Verwurzeln mit der Erde kannst du gedanklich immer und überall durchführen, ähnlich einer kleinen Meditation. Schließ wenn möglich deine Augen und stell dir vor, dass aus deinen Füßen Wurzeln wachsen, die dich fest mit dem Boden verbinden und dir Stabilität schenken. Mit jedem Atemzug lässt du deine gedanklichen Wurzeln etwas tiefer wachsen. Die Atmung ist übrigens ein sehr kraftvolles Werkzeug, um sich im Hier und Jetzt zu verankern – nutze sie!

3. Zeit in der Natur verbringen

„Erdung“ lässt sich auch ganz wörtlich nehmen: Wenn du das Gefühl hast, den Boden unter den Füßen zu verlieren, kann Zeit in der Natur wahre Wunder wirken – super, um alle Ablenkungen hinter sich zu lassen, den Kopf freizubekommen und wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Bonus-Tipp: Je weniger dich vom Boden trennt, desto besser. Falls es also nicht gerade Winter ist, gilt daher: Schuhe und Socken ausziehen und den Boden unter den nackten Füßen spüren!

4. Die richtigen Lebensmittel

Grundsätzlich hat Erdung viel damit zu tun, sich um den eigenen Körper zu kümmern. Dazu gehört natürlich auch unsere Ernährung. Sie ist einer der mächtigsten Faktoren, wenn es um unsere mentale und körperliche Verfassung und unser Wohlbefinden geht. Nimm also warme, gekochte, erdende Nahrung zu dir. Das sind vor allem diejenigen Lebensmittel, die – logisch – in der Erde wachsen, also zum Beispiel alle Arten von Wurzelgemüse sowie Gewürze wie Ingwer und Kurkuma.

Hoffentlich helfen dir diese Tipps! Auch wir haben passende Angebote für eine erdende Yogapraxis – schau doch mal auf unserem Kursplan vorbei.